miércoles, 21 de agosto de 2013

Krank aus der Klinik




Patienten kommen nach Operationen immer früher aus dem Krankenhaus. Manche werden bereits nach Hause entlassen, obwohl die Wunden noch nicht verheilt sind oder sie sich nicht alleine versorgen können. Von "Blutiger Entlassung" sprechen Kritiker. Je früher die Kliniken die Patienten entlassen, desto mehr Kosten können sie sparen. Bleibt die Gesundheit der Patienten dabei auf der Strecke? Patrick G. hatte einen Nabelbruch, der sich nach der Behandlung entzündete. Fünf Tage nach der Operation wurde er mit einer großen offenen Wunde am Bauch aus der Klinik nach Hause entlassen. Er sollte viel liegen und die Wunde täglich von niedergelassenen Ärzten versorgen lassen. Der 39-Jährige lief von Arzt zu Arzt, bis er jemanden fand, der in der Lage und bereit war, die weitere Versorgung zu übernehmen. Patrick G. fühlt sich im Stich gelassen. Die Hausärzte hingegen beklagen, dass sie durch die frühzeitigen Entlassungen jetzt Behandlungen übernehmen müssen, die früher in den Bereich der Krankenhausärzte fielen. Hilflose, alleinstehende Patienten müssen sie zu Hause besuchen, um Wunden zu versorgen und Spritzen zu geben. Mehr Geld erhalten sie für die zusätzlichen Leistungen jedoch nicht. Die Krankhäuser hingegen sparen, wenn sie früh entlassen. Denn seit Einführung der sogenannten Fallpauschalen in den Kliniken 2003 zahlen die Krankenkassen für jeden Patienten je nach Ausgangsdiagnose eine feste Summe, egal wie lange der Patient in der Klinik bleibt. Frühe Entlassungen sind deshalb gut für die Bilanz der Klinik. Dadurch stehen die Ärzte unter Druck: Sie sollen ihre Patienten möglichst schnell nach der Operation nach Hause oder in eine Rehabilitations-Klinik schicken. Dabei gibt es jedoch besonders unerwünschte Patienten, wie zum Beispiel den Unfallpatienten Christian K., die in eine Versorgungslücke fallen. Mit ihm macht die Klinik ein Minusgeschäft, weil er zu lange braucht, um nach vier Operationen fit zu werden. Seine Pauschale reicht nicht.

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