viernes, 27 de septiembre de 2013

Schlaflos im Krieg - Die pharmazeutische Waffe



Ein Sprichwort besagt bekanntlich: "Im Krieg ist alles erlaubt". Deshalb dopte das deutsche Militär u.a. im Zweiten Weltkrieg seine Soldaten mit Pervitin, heute auch bekannt als Crystal Meth. Eine Droge, die das Schlafbedürfnis und das Schmerzempfinden senkt, man fühlt sich selbstbewusster und die Risikobereitschaft steigt erheblich an. Sönke el Bitar zeigt in dieser Dokumentation die unglaubliche Realität, wie leistungsfördernde Arzneimittel vom Militär von der NS-Zeit bis in die Gegenwart missbraucht wurden.

Der Chemiker Fritz Hauschild entdeckte 1937 das Methylamphetamin, das die Berliner Firma Temmler-Werke noch im gleichen Jahr unter dem Namen Pervitin auf den Markt brachte. Das Mittel unterdrückt Gefühle wie Hunger, das Schlafbedürfnis, Angst und sogar Schmerz. Das diese Droge besonders im Krieg von Nutzen sein könnte, entdeckten die Militärärzte rasch und testeten es zunächst an Medizinstudenten, später an KZ-Häftlingen, bis die richtige Dosierung zum effektiven Kriegseinsatz gefunden war. Das Amphetamin wurde an Panzer- und Lastkraftfahrer, Piloten, Infanteristen, Wachsoldaten und sogar Kindersoldaten auf Befehl verabreicht. Für die Besatzung der Ein-Mann-Torpedos der deutschen Marine war das Mittel sogar fest eingeplant. Die Nutzung von Pervitin war auch über die Grenzen Deutschlands bekannt, so berichtete die britische Presse: "Die Deutschen nutzen eine Wunderpille".

Trotz gravierender Nebenwirkungen und erheblicher Suchtgefahr gehörte Pervitin auch nach dem Zweiten Weltkrieg zur Ausrüstung der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee. Bis Anfang der 1970er Jahre wurde das Amphetamin von der Bundeswehr eingelagert, um es im Ernstfall einsetzen zu können und bis 1989 gehörte es zur Standard-Zusatzausrüstung von Fliegern und Spezialtruppen.

Die Dokumentation "Schlaflos im Krieg: Die pharmazeutische Waffe" deckt auf, mit welchen Mitteln in der Militärgeschichte Drogen zur Leistungssteigerung der Soldaten eingesetzt wurden. Überraschend dabei ist die Tatsache, dass obwohl die Nebenwirkungen bekannt waren, Pervitin bedenkenlos an Menschen verabreicht wurde, die eigentlich unter dem Schutz des Staates stehen sollten. Der Regisseur und Autor Sönke el Bitar realisierte diesen Film zusammen mit Gorch Pieken, dem wissenschaftlichen Leiter des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden.

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